Die Claretiner sind eine Ordensgemeinschaft, die am 16. Juli 1849 in Vic/Spanien gegründet wurde von Pater Antonius Maria Claret. Er nannte die neue Gemeinschaft „Söhne des Unbefleckten Herzen Mariens“. Der Orden hat sich im Laufe der Jahre dann ausgebreitet und ist heute in über 60 Ländern mit etwa 3200 Mitgliedern zu finden.
Die Idee von Pater Claret war ursprünglich sich einzusetzen für die Ausbreitung des Evangeliums und die Vertiefung der Beziehung zu Jesus in der Eucharistie.
Seine Idee war und ist bis heute, sich dort zu engagieren, wo es am nötigsten, dringendsten und wirksamsten ist. P. Claret hat sich nicht auf einen kleinen Kreis eingeschränkt, sondern sein Motto war: Unser Feld ist die Welt. Was auch sehr beeindrucken ist von ihm, ist das Motiv: „Wir sollen den Menschen nicht mit der Hölle drohen, sondern mit dem Himmel locken“.
Für ihn und damit für die Claretiner heute ist es immer noch wichtig, sich am Leben Mariens zu orientieren und aus ihrem Leben zu lernen. Sie ist für uns alle eine Frau des Glaubens, die ihr Leben nach Gott ausgerichtet hat und bereit war Gottes Willen zu erfüllen.
Mehr dazu unter https://www.claretiner.org/
Gedanken zum Wappen
Gedanken zum Wappen von P. Claret
Wer zu uns auf den Berg kommt, wird an der Haustüre ein Wappen erkennen. Für uns Claretiner ist es klar. Das ist das Bischofswappen von P. Claret. Dieses Wappen begegnet uns an den Speisesaaltüren, an der Tür zum Trakt der Mitbrüder, im Aufzug. Immer wieder im Alltag fällt unser Blick auf dieses Wappen. Jetzt musst du aber aufhören mit den Wappen, damit es nicht zu viel wird, so hörte ich schon Mitbrüder sagen. Doch kann man vom Guten genug bekommen?
Meine Absicht war nicht, das Haus mit dem Claretwappen zu überfrachten. Alltägliche Dinge werden zu schnell vergessen und übersehen. Warum also so oft diese Darstellung?
An den Haustüren, an der Ladentüre, im Aufzug, beim Speisesaal….? Über all sehen wir das Wappen.
Und was sagt uns dieses Wappen?
Wir sind Claretiner. Das Wappen trägt den Spruch: „Caritas Christi urget nos“ uns allen bekannt. „Die Liebe Christi drängt uns.“
Immer wenn wir das Haus verlassen, soll uns noch mal der Gedanke ins Auge stechen und uns erinnern, dass wir für Christus hinausgehen, dass wir die Liebe Christi weitergeben sollen. Wenn wir heimkehren, soll es ein Empfanggruß sein, der mir deutlich macht: Hier leben wir unter diesem Motto“ Ebenfalls aber sollen wir daran erinnert werden, wenn wir für Gäste und Besucher die Tür öffnen, dass ihnen in uns Christus begegnen soll. Wenn die Menschen wieder gehen sollen wir sie entlassen mit diesem Wunsch und mit dem Anspruch, dass auch sie von Christi Liebe gedrängt sein sollen. Und wenn im Aufzug das Motto uns begleitet, soll es uns sagen, dass wir unseren Auftrag nicht verdrängen können, er ist da, dazu haben wir uns rufen lassen. Ist uns das noch bewusst?
Unseren Gästen ist das Wappen nicht bekannt. Ich erkläre es ihnen dann mit folgenden Worten.
Die Brücke
Da ist dargestellt ganz offensichtlich eine Brücke. Es ist die Heimatbrücke von Sallent, wo P. Claret aufgewachsen war. Für ihn ist die Brücke mehr als nur ein sentimentales Heimatempfinden, sondern ein Symbol, dass wir als Claretiner aufgerufen sind, Brücken zu Bauen, von Mensch zu Mensch, von Mitbruder zu Mitbruder (das ist oft schwerer) von Gemeinde zu Gemeinde, von Volk zu Volk, von Kontinent zu Kontinent. Brücken bauen in den Gedanken, im Handeln, mit Worten.
Das Wasser
Das Wasser fließt, ist in Bewegung. Durch uns soll manches in Bewegung kommen, sich bewegen, ins Fließen kommen. Mit Wasser sich waschen, frisch machen, reinigen. Manches abfließen lassen, was an uns haftet, weitergeben und loswerden.
Vater und Mutter – Sonne und Mond
Seinen Eltern verdankt P. Claret sehr viel. Seine gute Erziehung, die Weitergabe des Glaubens und die tiefe Frömmigkeit. Eltern sind wichtig, haben Vorbildfunktion für Kinder. Das will er den Menschen sagen. Deshalb nimmt er in den Symbolen Sonne für den Vater und Mond für die Mutter auf.
Der obere Teil des Wappens.
Der große Buchstabe „M“ steht für Maria
Maria – die Gottesmutter war von Kindheit an für P. Claret eine sehr wichtige Bezugsperson und Vorbild im und für den Glauben. Seine Liebe zu Maria war wie die eines Kindes zur Mutter. Zu ihr kommen können, alles mit ihr besprechen, im Rosenkranzgebet mit ihr im Glauben unterwegs sein. Deshalb stellte P. Claret die junge Gemeinschaft unter ihren Schutz, deshalb nahm P. Claret bei der Bischofsweihe zu seinem Namen noch den Namen „Maria“ hinzu.
Der blühende Zweig (rechts)
P. Claret wollte ganz und gar für Christus und sein Reich da sein. Er wollte es für Christus zum Blühen bringen. Zweige der Hoffnung sollen hervorgehen aus seinem Wirken und Arbeiten. Hoffnung soll den Menschen gebracht werden.
Der Palmzweig (links)
Im Palmzweig kommt zum Ausdruck, dass P. Claret sich müht für den Frieden unter den Menschen, dass er sein Leben als Zeuge für Christus ablegen will, dass er sein Leben für Christus hingeben will. Er entkam knapp einem Attentat.
„Charitas Christi urget nos“
Dieser Wahlspruch liegt als Halbbogen unter dem Wappen. Es ist wie eine offene Hand. In diesem Wappen soll aufgehoben sein das Leben und Wirken P. Clarets. Von diesem Wahlspruch war P. Claret motiviert in seinen Predigten, Beichten, seiner Seelsorge. Die Liebe zu Gott war sein ein und alles. Er selber sagte: „Man muss den Menschen mit dem Himmel locken und nicht mit der Hölle drohen.“
Liebe Mitbrüder,
das sind nur Anstöße und Gedanken. Jeder kann sie erweitern, vertiefen, an sich ranlassen. Gerne nehmen unsere Gäste diese Gedanken auf. Mir sagte einmal eine Journalistin: „Mensch, ein spannendes Motiv“. Wenn andere das vom Wappen unseres Gründers sagen, sollten wir dann nicht stolz darauf sein und mehr daraus machen?
Euer Mitbruder
P. Alois Andelfinger cmf